Gold verloren – Silber gewonnen

Es wäre so schön gewesen – Einzel-Gold in Hongkong, das war das angestrebte Ziel. Doch Satchmo hatte ausgerechnet bei den Olympischen Spielen anderes im Kopf und blockierte nach dem Grand Prix Spezial auch in der alles entscheidenden Kür in einer Piaffe. Bis dahin hatten die beiden zu der eigens für sie komponierten und vom Potsdamer Sinfonieorchester eingespielten Musik mit dem Titel “Hymn of Emotions” eine ausdrucksstarke und mit großen Schwierigkeiten gespickte Kür präsentiert. Doch dann geschah es: Satchie nahm in der Piaff-Pirouette den Kopf zwischen die Voderbeine, schüttelte sich, ging zunächst rückwärts, um dann einen Buckler nach vorn zu machen. Aus der Traum von Gold. Das war zu diesem Zeitpunkt wohl auch Isabell klar. Trotzdem behielt sie die Nerven und brachte ihr eigenwilliges Genie hochkonzentriert wieder in die Spur. Und auch der zweite Teil der Kür war herausragend – allerdings hatten der Zwischenfall zu viele Punkte gekostet. Zwar übernahm Isabell mit diesem Ritt die Führung, doch Dauer-Rivalin Anky van Grunsven, die als letzte Starterin aufs Viereck musste, konnte ganz entspannt reiten. Ohne große Fehler und mit viel Ausdruck holte sie sich die Goldmedaille (78,680 Prozent aus GPS und Kür). Isabell gewann Silber (76,650 Prozent). “Ich hätte vielleicht nicht volles Risiko reiten sollen und stattf der Piaffe einfach eine Passage-Pirouette reiten sollen”, meinte Isabell nach ihrem Ritt. “Aber was nützt alles hätte und wäre – es ist nun mal so wie es ist. Satchmo hat das Problem in der Piaffe aus dem Special nicht vergessen. Jetzt tauchte der Fehler bei der dritten Piaffe auf. Ich kann es nicht erklären. Der Rest war super. Es war ansonsten seine beste Kür. Ich denke jetzt erst mal daran, wie ich dem Pferd Ruhe und Vertrauen wiedergeben kann.”

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