Natürlich ist es immer ein gutes Gefühl, wenn die anderen Reiter eines Teams super vorgelegt haben, wenn man als letzter Starter einer Mannschaftswertung ins Viereck einreitet, und genau das haben meine Kollegen Sönke Rothenberger, Hubertus Schmidt und Dorothee Schneider heute im Grand Prix, dem ersten Teil des Nationenpreises in Aachen getan. Aber was Weihegold mir und dem Publikum dann beschert hat, war mehr als eine saubere Runde — es war Magie. Ich weiß, dass im Hintergrund Pianomusik lief, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass das Publikum wie ein Mann den Atem anhielt und man die sprichwörtliche Stecknadel hätte fallen hören können. Und dann hat Weihe wiederholt, was sie in Rio de Janeiro im Grand Prix Special getan hat: Als wäre sie mit einem inneren Metronom ausgestattet, ist sie mit
mir durch die Prüfung getanzt, die von ihrem tollen Takt und ihrer — inneren wie körperlichen Balance geprägt war. Es gab zwei kleine Momente, die Fehler hätten werden können — der fliegende Wechsel zwischen den Pirouetten kam einen Sprung zu spät, und auf der Zielgeraden habe ich an einem Punkt gedacht, hier war bei unserer Kür das Halten, jetzt bloß nicht halten — und die Stute war so auf mich “getunt”, dass sie genau das um ein Haar getan hätte. Ansonsten … wow. Und danke!
Mit knapp 14 Punkten Vorsprung vor den USA geht unser Team damit in den Grand Prix Special, der am Samstag die Entscheidung des Nationenpreises bringen wird. Möge es wieder magisch werden 🙂