Wenn uns Pferde eines immer wieder lehren, dann ist es Flexibilität. Eigentlich hatte ich gehofft, Quantaz nach unserem abrupten Turnier-Ende vor 14 Tagen in Aachen noch einmal in Ruhe auf einem Turnier vorstellen zu können und dann auch unsere neue Kür reiten zu können.
Einen besseren Ort als den Schafhof hätte es dafür kaum geben können; das internationale Dressurturnier auf diesem von herrlichen Gärten umrahmten Platz ist eine echte Bereicherung im Turnierkalender – Top-Bedingungen und eine interessante Ausschreibung.
Doch im Grand Prix war Quantaz dann trotz aller guten Vorbereitung in der zweiten Piaffe plötzlich nach Hoher Schule über der Erde zumute – obwohl die Prüfung auch viele Highlights hatte, war das ein sehr teurer Aussetzer. Klar, dass ich danach umgeplant habe: So gern ich endlich unsere neue Kür gezeigt hätte, jetzt galt es, dem Pferd keine neuen Linien zuzumuten, sondern ihn sicher durch die Prüfung zu steuern. Also gab es unsere bewährte Kür, und wir konnten den “Hausfrieden” wiederherstellen. In den kommenden Tagen wird er neben dem Training auf jeden Fall auch aufs Paddock gehen. Das Kunststück wird sein, ihn körperlich in Form zu halten, während seine Nerven runterfahren können.
Mit in Kronberg waren auch Budhi, die Grand-Prix-Hoffnung der Nachwuchsreiterin Luca Collin, den ich hier erstmals in der Königsklasse vorgestellt habe – und natürlich Joshua, der hünenhafte Sezuan-Sohn, den ich in einer Prüfung der Burgpokal-Tour geritten bin. Dieses Pferd bringt wirklich alles mit – die Herausforderung ist bei ihm vor allem, ihm die nötige Zeit zu lassen, damit er seine innere und äußere Balance findet. Schön, dass auch mit ihm der Start in diesem tollen Umfeld möglich war!
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